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Um die yogische Reinigung mit ihren speziellen Techniken (Kriyas) besser zu verstehen und anwenden zu können, sollten wir uns mit dem yogaphilosophischem Modell der drei Körper auseinandersetzen. Dieses Modell besteht aus dem physischem Körper, dem Astralkörper und dem Kausalkörper. Jeder einzelne dieser Körper ist feinstofflicher und weniger leicht zu begreifen.

Heute beschäftigen wir uns mit dem konkretesten und uns vertrautesten Körper aus diesem Modell, dem physischen Körper.

Der physische Körper verstoffwechselt die Nahrung, die wir aufnehmen. Deshalb sollten wir wirklich sorgfältig reinigende Ernährung praktizieren. Regional, saisonal und bio ist ein gutes Konzept. So können wir von nachhaltiger Nahrung, die auch den Yamas und Niyamas in der Yogaphilosophie nahe kommt, ausgehen.

Wie reinigen wir nun unseren physischen Körper?

Mit asanas halten wir unseren Körper geschmeidig, kräftigen und dehnen ihn und schenken ihm die nötige Achtsamkeit.

Zum Reinigen steht und eine Vielzahl von Kriyas (Reinigungstechniken) zur Verfügung.

Neti: Nasenreigung. Beispielsweise Jala Neti mit einer Netikanna und Meersalzwasser, Surta-Neti mit dem Faden.

Nauli: Durchkneten des Bauches zur Stimmulierung der Bauchhöhle und des Magendarmtraktes und der Lunge. Nauli regt die Muskeltätigkeit der Organe an, verbessert die Verdauungs, Atmungs- und Ausscheidungsfunktion des Körpers. Wir aktivieren dadurch Udana, die aufwärts gerichtete Energie, die das Wachstum des Körpers ebenso wie die Fähigkeit zur Begeisterung und des „für sich einstehens“ fördert. Diese positive Energie führt zu mehr Körperbewusstsein.

Dhauti: Wirkt auf den oberen Verdauungstrakt – Hals, Speiseröhre, Magen und umfasst eine Reihe von Reinigungstechniken, die teilweise auf den durchschnittlichen Mitteleuropäer befremdlich wirken. Deshalb sollte man sich das Alter der Technik und die Probleme der Menschen in dieser Zeit (Bakterien, Viren, Würmer andere Parasiten) immer mal wieder vergegenwärtigen. Beispiele sind Vata Sara, das Reinigen des Magens mit Luft oder Vastra Dhauti, das Reinigen des Magens mit einem Tuch. Im weitesten Sinne helfen diese Techniken unsere Lebensziele frei von Unannehmlichkeiten, Müdigkeit und Unterbrechungen zu verfolgen. Selbst, wenn wir (noch) nicht bereit sind, diese Methoden zu probieren, lohnt es sich, die Prinzipien zu verstehen.

Basti: Reinigen des unteren Verdauungstraktes

Die Methoden reichen von Einlauf über Darmspülung bis Basti (Wasser durch Zusammenziehen der Muskeln in den Dickdarm saugen) Sie werden empfohlen um Blockaden im Verdauungstrakt zu lösen damit neue Energie pulsieren kann aber auch bei schmerzen im unteren Rücken und bei Ischiasbeschwerden. Heutzutage wissen wir einen intakten Darm auch für unser seelisches Wohlbefinden sehr zu schätzen.

Kapalabhati: Reinigender Atem

Zur Reinigung der Atemwege und Stärkung der Lungenkapazität wird Kapalabhati – leuchtender Schädel, sehr geschätzt. Es belebt und erfrischt ebenso unseren Geist, verbessert die Konzentration und erhöht die mentale Klarheit. Es ist Teil der Pranayamapraxis. 

Tratak: Beständiger Blick

 Es reinigt die Augen, Tränenkanäle und Nebenhöhlen. Es stärkt das Sehvermögen, versorgt die Stirngegend mit frischem Blut. Energetisch wirkt es stark in der psychischen Reinigung. Die Zwirbeldrüse im Gehirn wird stimuliert und wirkt dadurch hormonell ausgleichend. Es fördert den Schlaf, stärkt den inneren Kompass und reguliert Zyklen. Es reduziert Lethargie und stärkt das Urteilsvermögen.  Es ist teil der yogischen Meditationspraxis.

 Ich weiß, dass ich in diesem Beitrag bestimmte Begriffe oder Techniken nur anreißen konnte. Es bedarf einer ausführlichen Einweisung in die yogischen Fasten- und Reinigungstechniken. Gerne würde ich Dir die einzelnen Techniken im kommenden Jahr in einem Workshop vor der Fastenzeit nahebringen, wenn uns Corona lässt. Du solltest von einem (Yoga-)Lehrer in diese Praxis eingewiesen worden sein, um die gesundheitlichen Vorteile für Dich vollumfänglich nutzen zu können und auch wissen, wann Du bestimmte Techniken nicht anwenden darfst.

 

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